„Trumps Verhaltensweisen, seine Argumente ignorierenden Äußerungen können zu einem Rücksprung vor die Aufklärung führen und damit unsere lange Arbeit, die Menschenrechte umzusetzen, zunichte machen. Verrohung der politischen Sitten, des Umgangs untereinander, Ignorieren wissenschaftlicher Erkenntnisse, Verlust mühsam erreichter Fortschritte bei der Emanzipation könnten folgen und die Menschheit um Zeitalter zurückwerfen.
Hoffen wir, dass der Trump-Schock die Menschheit aufrüttelt und hilft, die offensichtlichen Fehlentwicklungen in Bildung und Verteilung der Güter zu beseitigen und alle Bürger auf diesem Weg mitzunehmen.“
Univ.-Prof. em. Dr. Ludwig Spätling, Vorstand der Deutschen Familienstiftung, Direktor der Frauenklinik, Klinikum Fulda gAG a.D.
„Donald Trump wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Das ist Fakt. Ob er rückblickend ein überzeugender Präsident für sein Land sein wird, darf aufgrund der Erfahrungen mit dem unsäglichen Verlauf des Wahlkampfes kritisch gesehen werden.
Dennoch, Fakten sind anzunehmen. Dies gilt nicht nur für die ihm kritisch eingestellten U.S.-Bürger, sondern auch für die Bündnispartner im Rahmen der NATO, der Europäischen Union sowie ihrer Mitgliedsstaaten. Trump wird in die internationalen Prozesse einzubinden sein. Zu hoffen bleibt, dass er sich eines Beratungsstabes bedient, der um die Komplexität dieses entscheidenden politischen Amtes weiß und genügend psychologisches Fingerspitzengefühl besitzt, um diesen Präsidenten, unerfahren auf der politischen Bühne, konstruktiv zu lenken.
Die Europäische Union – und erste Anzeichen dazu gibt es bereits – sollte diesen Fakt nutzen, um nach dem Brexit, die Fundamente der Union so zu festigen, dass sich die europäischen Gesellschaften auf einen Identitätsprozess einlassen.
Es drängt die Zeit, denn Donald Trump hat in der U.S. Gesellschaft Wunden geschlagen. Vermag er auch zu heilen? Diese Frage bleibt offen, aber seine Regierung sollte bewusst sein, dass Europa sich aktiv an dem Heilungsprozess beteiligen will.
Wir sind auf die atlantische Allianz angewiesen. Die USA kann sich noch stärker auf den pazifischen Raum konzentrieren, wenn Europa seine Stärken nicht in die Waagschale wirft. Seine Alternativen in der Ausrichtung nach Osten wären nicht beruhigend.“
Michael Gehrig, Head of School, Bilinguale Phorms Schule Frankfurt