Wie können Religion und Kultur die Welt zusammenführen?
Bei dem ersten Treffen des Kompetenzteams „Religion & Kultur“ unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Schröter wurde viel über die Begriffe Religion und Kultur, aber auch die aktuelle Weltlage, das Wiederaufleben der Religionen und die Verbindung zur Kultur diskutiert.
Einig wurden sich die TeilnehmerInnen schnell, dass es neben den zahlreichen Religionen in der Welt eine allesübergreifende Norm geben müsse. Dass Menschenrechte und –pflichten vor den Regeln jedweder Religion stehen müssen, um in der Zukunft eine friedliche Welt erreichen zu können. Zunächst aber eine Welt, die zusammenwächst und nicht auseinanderbricht und sich in Nationalismen zerteilt.
Am Ende einigten sich die Mitglieder auf eine Publikation ihrer Arbeit in Buchform und unterteilten die Bereiche wie folgt:
Prof. Dr. Jan Assmann wird zunächst mit dem alten Ägypten einsteigen, dem zentralen Konzept von Gerechtigkeit und Wahrheit, der Bedeutung von Erziehung und der Erkenntnis, dass der Mensch nicht allein lebensfähig ist, er einen Bindungstrieb hat sich in die Gemeinschaft einzufügen, welcher durch einen Bildungstrieb ergänzt wird. Bei Assmann wird es, des Weiteren, um die Untrennbarkeit von Religion und Kultur gehen und um neue Formen der Religion im Babylonischen Exil. Er wird dann Schlüsse zu Menschenrecht und –pflicht ziehen, zu Zivilisation und auch die Lehren Ghandis nicht unerwähnt lassen.
Prof. Dr. Christina von Braun wird mit dem 20. Jahrhundert als Umbruchssituation für das Judentum beginnen, da mit der Entstehung Israels das Judentum in zwei geteilt wurde: fortan gab es ein Judentum mit Diaspora und eines mit territorialem Bezug. Gleichzeitig wird von Braun auf die Veränderung der Geschlechterbilder im Christentum und Judentum über die Geschichte hinweg eingehen und die Auswirkungen hiervon auf die Zivilisation analysieren.
Prof. Dr. Gerd Pickel wird sich mit der Partikularität der Religionen auseinandersetzen, mit dem Gefühl der Zugehörigkeit und welche Probleme dabei entstehen oder bereits bestehen.
Prof. Dr. Susanne Schröter wird sich dann mit der Frage beschäftigen, warum die Religionen Ende des 20. Jahrhunderts auf einmal wieder in Erscheinung treten und welche Bedürfnisse die Religion im Gegensatz zum Säkularismus befriedigen kann. Welche Emotionen werden mit Religion verbunden?
Bis zum nächsten Treffen Ende Mai sollen die Gliederungen fertig sein. Way to go!